Wenn du ein Welpe bist und dich in einem Tierheim wiederfindest, nachdem du auf der Straße gelebt hast, sagst du dir wahrscheinlich: “Alles gut, ich schlafe nicht mehr in der Kälte, ich habe einen halbwegs warmen Platz im Innenbereich des Zwingers, ich habe jeden Tag etwas zu essen. Oh, ich habe sogar Freunde, es ist gar nicht so schlecht”. Jeden Samstag kommen sogar Menschen und nehmen dich mit auf eine schöne Wiese, streicheln dich, machen dich glücklich, geben dir Leckereien und das Leben scheint gut zu sein. Einige deiner neuen Freunde sind vielleicht etwas ängstlicher oder lassen dich nicht in Ruhe fressen. Aber es besteht immer die Hoffnung, dass sich jemand in dich, als süßer kleiner Kerl, verliebt und dich mit nach Hause nimmt.

„Zuhause“ ist eines der traumhaftesten Wörter. Aber die Zeit vergeht, du wirst erwachsen und bist immer noch da. Du fängst an, an der Leine zu gehen, du liebst es, gestreichelt und geknuddelt zu werden, du bist sehr gutmütig, sogar die Menschenkinder sind nett mit dir, und du liebst die menschliche Aufmerksamkeit. Du gehst toll spazieren, schnüffelst herum, bist freundlich zu den anderen Vierbeinern, die du triffst, alles in allem ist es offensichtlich, dass du ein Traumhund bist und du verstehst nicht, warum du immer noch im Tierheim bist.

Bis zu dem Tag, an dem jemand beschloss, dich mit ein paar deiner Freunde zusammenzupacken und dich auf den Beton zu setzen, in einen anderen, größeren Zwinger in einem riesigen Tierheim, wo du nicht jeden Samstag, sondern bestenfalls einmal im Monat spazieren gehen darfst. Die Wahrscheinlichkeit, dass dich jemand bemerkt und dich als seinen Hund aufnimmt, ist sehr gering und du fragst dich, warum bin ich hier? Aber auch wenn du es nicht weißt, haben die Helfer, die dich immer mitgenommen haben, dich nicht aufgegeben und akzeptieren nicht den Gedanken, dass du dort auf dem Beton liegen bleibst, sondern versuchen weiterhin, jemanden dazu zu bringen, sich in deine schöne Seele zu verlieben, und natürlich auch in dein schönes Aussehen.

Das ist das Leben von Jacqueline, die immer noch in ihrem Zwinger sitzt und hoffnungsvoll auf ein besseres Leben wartet.